Wie fit ist dein Badezimmer für die EU-Taxonomie?
22. April 2024 | Magdalena und Klaus
Im Zuge der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Hotellerie ist die EU-Taxonomie zu einem zentralen Instrument geworden, um die Umweltaktivitäten von Hotels zu bewerten und zu verbessern.
Als Expertin auf dem Gebiet der nachhaltigen Technologien und Lösungen spielt die Rabmer Gruppe aus Oberösterreich eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Hotels bei der Umsetzung dieser Anforderungen. Im folgenden Interview erklärt Mag. Klaus Pichler, Leiter von Rabmer Greentech, die Auswirkungen der EU-Taxonomie auf die Hotellerie, und wie das Unternehmen dazu beiträgt, die Branche auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen.
Seit 2022 ist die EU Taxonomie-Verordnung in Kraft. Sie bewertet die ökologische Nachhaltigkeit von Maßnahmen bei Unternehmen und soll lt. EU Kommission dazu führen, dass Kapitalströme in ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten gelenkt werden, das Vertrauen bei Investor:innen gestärkt wird, grüne Investitionen transparenter und attraktiver gemacht und Anleger:innen vor Greenwashing geschützt werden.
Die Verordnung sieht vor, dass Großunternehmen seit 2024 (Berichtslegung für 2023) einen Nachhaltigkeitsbericht dazu legen müssen, schrittweise werden in den nächsten Jahren auch aktiennotierte KMUs dazu verpflichtet, Familienunternehmen sind davon nicht betroffen. Indirekt trifft das System aber die meisten Hotelbetriebe, denn Großunternehmen suchen bei Zimmerbuchungen und Veranstaltungen künftig nach Hotelpartner, welche ihrerseits nachweisen können, dass sie Taxonomie-konform handeln. Die Taxonomie verstärkt also den Trend, dass Gäste künftig verstärkt Hotels suchen und buchen, welche sich nachweislich „grün“ aufgestellt haben.
Duschen, Wellnessbereiche, Pools, Handwaschbecken, Toiletten, usw. – in der Hotellerie werden täglich Unmengen Wasser benötigt: Während die Gäste zuhause häufig auf ihren Wasserverbrauch achten, sieht das im Urlaub oft anders aus. Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Kopf und Tag ist mit 290 Litern in Hotels mehr als doppelt so hoch wie der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch in einem Haushalt und ist primär auf den hohen Wasserverbrauch beim Duschen zurückzuführen.
Die EU-Taxonomie legt jetzt klare Kriterien für Wassereffizienz fest, das heißt wie effektiv und sparsam die Betriebe mit Wasser umgehen. Um die Anforderungen der EU-Taxonomie in Bezug auf Wassereffizienz zu erfüllen, müssen Betriebe Maßnahmen ergreifen, um den Wasserverbrauch zu minimieren und nachhaltige Maßnahmen zu implementieren. Dies kann die Einführung moderner Technologien zur Wasserrückgewinnung, die Optimierung des Energieeinsatzes bei der Warmwasserproduktion und den Einsatz von Wassersparmaßnahmen umfassen. Die EU-Taxonomie legt folgende technische Anforderungen an Sanitäreinrichtungen fest, die auch Hotels bei Neubau oder Sanierung zu erfüllen haben:
- Duschen haben einen maximalen Wasserdurchfluss von 8 Litern/min
- Toiletten, einschließlich WC-Anlagen, Becken und Spülkästen, haben ein volles Spülvolumen von höchstens 6 Litern und ein durchschnittliches Spülvolumen von höchstens 3,5 Litern
- Urinale verwenden höchstens 2 Liter/Becken/Stunde
- Das volle Spülvolumen von Spülurinalen beträgt höchstens 1 Liter
Hoteliers stehen vor verschiedenen Herausforderungen, um die Grenzwerte im Rahmen der EU-Taxonomie einzuhalten. Dazu gehören einerseits Investitionskosten für die Umstellung auf umweltfreundliche Technologien und Maßnahmen oder die Schulung des Personals für den effizienten Umgang mit Ressourcen.
Andererseits ist eine weitere Herausforderung der Komfort für die Gäste: Gerade bei Hotels macht Warmwassersparen extrem viel Sinn, denn viele vergessen, dass Warmwasser nach Heizung/Kühlung der zweitgrößter Energieverbraucher im Hotel ist, weit vor Beleuchtung, Küchengeräte oder Unterhaltungselektronik. Denn neben den Kosten für Wasser und Abwasserentsorgung benötigt die Erwärmung des Wassers sehr viel Energie. Und in Anbetracht der steigenden Energiepreise kann durch Effizienzmaßnahmen beträchtlich an Betriebskosten gespart werden.
Viele Hoteliers haben aber die Erfahrung gemacht, dass durch Reduktion des Wasserdurchflusses (zB. mit Wasserreduzierern oder Sparduschköpfen) auch der Komfort für die Gäste leidet. Mit herkömmlichen Sparduschköpfen wird der Durchfluss meist auf 9 l/min reduziert – hier ist der Duschkomfort noch einigermaßen in Ordnung und es wird bereits einiges an Wasser gespart. Damit entsteht ein kleines Dilemma, denn das Taxonomie-Ziel von max. 8 Liter pro Minute wird damit verfehlt, aber eine weitere Reduktion mit herkömmlichen Methoden führt in vielen Fällen zu Gästereklamationen, die es unbedingt zu vermeiden gilt.
Damit es zu keinen Beschwerden von den Gästen kommt und die Hotels dennoch die Taxonomie-Ziele erreichen und gleichzeitig Betriebskosten sparen, hat die Rabmer Gruppe das ecowaterjet by rabmer® Wasser- und Energiesparsystem entwickelt. Mit dieser Mini-Turbine, die ganz einfach zwischen Duscharmatur und den bestehenden Duschkopf geschraubt wird, wird der Wasserverbrauch in der Dusche auf bis zu 6 Liter pro Minute gesenkt, ohne dass der Duschkomfort darunter leidet. Die Gäste merken keinen Unterschied und der Wasserstrahl fühlt sich an, wie bei 12 Liter/min. Beim Waschbecken lässt sich der Verbrauch mittels Durchflussbegrenzer auf sparsame auf 5 Liter pro Minute reduzieren.
Durch Nutzung des Venturi Prinzips, welches auch bei modernen Hochdruckreinigern zum Einsatz kommt, schafft der ecowaterjet (siehe Bild unten) den Spagat zwischen extremer Durchflussreduktion und hohem Duschkomfort für die Gäste. Durch eine Verengung des Durchmessers in Form eines Trichters wird die Durchflussmenge stark reduziert. Dabei entsteht ein Unterdruck, der bewirkt, dass über einen Bypass Luft angesaugt und mit dem Wasser vermischt wird.
Das Volumen des stark verwirbelten, mit Luft angereicherten Wassers wird dadurch vergrößert und der Strahl stark beschleunigt. Trotz einer Wasserreduktion von bis zu 50 Prozent bleibt damit der Komfort beim Duschen erhalten – der Wasserstrahl fühlt sich angenehm stark an, die Gäste merken von der hohen Reduktion des Wasserverbrauches nichts. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass durch den modifizierten Wasserstrahl die Bildung von Biofilm im Duschschlauch und Duschkopf deutlich reduziert wird und damit die Gefahr von Keimbildung und Legionellen deutlich gemindert.
Die Vorteile für den Kunden durch den Einsatz des ecowaterjet Systems liegen auf der Hand:
- Enorme Kosteneinsparung durch Reduktion der Wasser-, Abwasser- und Energiekosten
- Weiterhin hoher Duschkomfort für die Gäste
- Einhaltung der Taxonomie-Verordnung
- Enorm kurze Amortisationszeit der Investition von durchschnittlich nur 4 Monaten
- Rascher und einfacher Einbau durch das eigene Personal
- Nutzung der Einsparung von Energie und CO2 bei Nachhaltigkeitsberichten
- Darüber hinaus ist ecowaterjet vom TÜV Austria zertifiziert, mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet und erfüllt alle Hygieneanforderungen gem. KTW.
Die Rabmer Gruppe ist bereits seit über 30 Jahren im Bereich Umwelttechnologien tätig und hat sich zum Ziel gesetzt, Ressourcen zu schonen bzw. effizient einzusetzen. Daraus entstanden ist eine breite Produktpalette mit Fokus auf erneuerbare Energien sowie Wasser- und Energieeffizient samt innovativer Technologien, mit denen die Rabmer Gruppe nationalen und internationalen Kundinnen und Kunden hilft, nachhaltige Maßnahmen umzusetzen. Besonders die Hotellerie profitiert von den vielen Lösungen und kann damit ihre ESG Ziele erreichen, Taxonomie Anforderungen erfüllen, Betriebskosten senken und den Gästekomfort auf höchstem Niveau halten.
Das Portfolio der Rabmer Gruppe für die Hotellerie umfasst aktuell folgende Produkte: ·
- Wasser & Energie sparen bei Duschen und Handwaschbecken
- Umweltfreundlicher Kalk- und Korrosionsschutz
- Erneuerbares Heizen und Kühlen mit Energie aus Abwasser oder Abluft
- Biologische Fettbehandlung für Abwassersysteme und Fettabscheider
- ESG- & Nachhaltigkeits-Beratung