Im Interview mit Christian Ulf Reschke
Mitglied der Geschäftsleitung bei SWISSFEEL AG, Zürich
| Darlene
Schlafend die Welt verbessern.
Wusstest du, dass 35 bis 40 Millionen Matratzen jedes Jahr alleine in Europa auf dem Müll landen? Eine erschreckende Zahl wie wir finden und eine extreme Verschwendung von Ressourcen und Belastung für unsere Umwelt.
Das muss aber nicht sein. Denn mit den nachhaltigen Matratzen von SWISSFEEL lassen sich Umwelt und Ressourcen schonen und gleichzeitig erholsamer und gesunder Schlaf fördern. Win-Win oder? Christian erzählt uns wie das funktioniert.
Für SWISSFEEL bin ich seit 2021 tätig und dort für den Vertrieb und die Entwicklung in der DACH Region verantwortlich. Meine vordergründige Aufgabe sehe ich darin, der Beherbergungsbranche aufzuzeigen, wie sich auch die Welt rund um das Hotelbett bzw. die Hotelmatratze verändert hat und dass es Dank SWISSFEEL heute komplett andere Möglichkeiten in Sachen Nachhaltigkeit, Hygiene und Komfort für den Gast und den Betreiber gibt. Und dass man dabei obendrein noch Kosten und CO2 einsparen kann.
Das Problem ist sowohl eine unnötige Ressourcenvernichtung also auch eine unnötige Umweltbelastung. Betrachten wir die Beherbergungsbranche, befinden sich dort allein in Deutschland umgerechnet vier Millionen Matratzen im Einsatz. Aus hygienischen Gründen werden diese nach fünf bis acht Jahren durch neue ersetzt und die alten landen, ebenfalls aus hygienischen Gründen, in der Müllverbrennung. Dadurch gehen wertvolle Rohstoffe unwiederbringlich verloren und die Hotellerie belastet die Umwelt zusätzlich mit ungefähr 40.000 bis 50.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Denn die Produktion und das Verbrennen einer Matratze geht mit mindestens 70 kg CO2 einher. Das muss alles nicht sein und daher wollen wir das stoppen.
Wir haben zwei Kreisläufe! Der eine zielt auf eine nachhaltige Produktnutzung ab und der andere auf das Recyceln. Hier garantieren wir auch ganz offiziell eine kostenlose Rücknahme und das Recycling. Dieses Modell der zwei Kreisläufe hat bei uns auch einen Namen: SWISSFEEL-2-Cycel. Bei der nachhaltigen Produktnutzung nennen wir immer das Beispiel der Hotelwäsche, die von einer externen Wäscherei betreut wird. Auch wir holen, entweder selbst oder durch einen Kooperationspartner, die Matratzen in regelmäßigen Abständen ab. Das kann, je nach Vereinbarung oder Bedarf, mehrmals pro Jahr oder auch nur alle fünf Jahre sein. Das kann auch analog Hotel-Mietwäsche erfolgen, wo im Austausch mit der zu waschenden eine saubere Matratze geliefert wird, damit kein Leerstand entsteht. Alle Matratzen haben einen RFID-Chip, mit der die Logistik und die Hygienedokumentation gesteuert wird. In diesem Kreislauf bewegen sich die Matratzen so lange, bis die physikalische Nutzungsgrenze erreicht wird.
Auf diese Weise wird eine Neuanschaffung um Jahre verschoben, also statt im Mittel alle 6,5 Jahre nur alle 15 bis 20 Jahre, womit bis zu zwei oder mehr Matratzen eingespart werden. Diese eingesparten Matratzen müssen demzufolge auch nicht produziert werden, womit sich wertvolle Ressourcen einsparen und CO2-Emmissionen im Rahmen der Herstellung vermeiden lassen. Der andere Kreislauf sorgt dafür, dass unsere Matratzen nicht in die Müllverbrennung kommen, wie das bei den herkömmlichen üblich ist. Denn aus Kreislauf „1“ wandert die Matratze bei Erreichen der Nutzungsrenze in Kreislauf „2“. Dort wird sie in ihre Bestandteile zerlegt, also Bezug und Kern, und beide werden dann recycelt. Aus dem Bezug wird wieder ein Matratzenbezug oder eine andere Textilie. Und beim Kern, dem Schweizer Mineralschaum, findet aktuell ein stoffliches Recycling statt. Nach dem erneuten Hygienisieren werden daraus aktuell Flockenkissen, also ein Zweites-Leben-Produkt. Langfristig wird aber auch hier der Schaum aufgelöst werden können, um daraus wieder Schaum zu machen. Das Verfahren existiert bereits.
Auf jeden Fall. Seit fast 20 Jahren forschen wir bereits an diesem Thema, da schon vor Gründung von SWISSFEEL als Gesellschaft an Technik und Design für Waschverfahren und Matratze getüftelt wurde. Und seit dieser dieser Zeit haben wir unsere Produkte auch im Dauertest, die ständig überprüft werden. Mit jeder Wäsche wird die Matratze hygienisiert und ist damit wieder wie neu. Natürlich unterliegen auch unsere Produkte einer Abnutzung, doch wir schöpfen den vollen physikalischen Lebenszyklus unserer Matratzen aus, der, je nach Auslastung, locker 15 bis 20 Jahre umfasst. Und reparieren lassen sich die Matratzen auch.
Viele Hotels erkennen, dass sie sich früher oder später auch bei der Matratze mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen müssen und die ersten setzen das bereits um. Man muss dazu sagen, dass es vor SWISSFEEL diesbezüglich noch keine Lösung gab, da wurden schmutzige Matratzen eben entsorgt. Die ersten Hotels denken in diesem Zusammenhang auch wieder langfristiger. Und da weiß jeder, dass der Grundsatz „wer billig kauft, kauft zweimal“ seine Berechtigung hat. Natürlich ist SWISSFEEL etwas teurer als eine herkömmliche Wegwerfmatratze. Aber über die Zeit gesehen sind wir viel günstiger, da ja weniger Matratzen gekauft werden müssen und waschen auch viel billiger ist als ein Neukauf. Mit SWISSFEEL löst der Hotelier also gleich mehrere Probleme auf einmal.
Wir finden es ganz toll, wie GreenSign dafür gesorgt hat und weiter sorgt, dass das Thema der Nachhaltigkeit immer stärker in das Bewusstein der Hotellerie eindringt. Auf diese Weise erfolgt Aufklärung und es wird ein wichtiges Forum geboten, wo ein Austausch stattfinden kann. Davon profitiert nicht nur die Branche, sondern auch Gesellschaft und Umwelt. Es braucht solche neutralen Mittler wie GreenSign, damit sich eine Community bilden kann. Und deshalb ist SWISSFEEL mit viel Herzblut dabei, denn die Herausforderungen der Zukunft lassen sich nur gemeinsam lösen. Nachhaltigkeit wird, und daran besteht kein Zweifel, der neue und entscheidende Erfolgsfaktor im Wettbewerb sein. Das hat aber noch nicht wirklich jeder verstanden, aber auch da bietet GreenSign die notwendige Nachhhilfe, was wichtig für unsere Branche ist.